Der Wasserstoffatemtest, auch bekannt als H2-Test bietet eine breite Diagnosevielfalt im Bereich Verdauungsstörungen. Er wird seit 1969 weltweit eingesetzt, ist wenig belastend und ist eine einfache, kostengünstige und zuverlässige diagnostische Methode verschiedene Syndrome im Magen-Darm-Trakt zu verifizieren.
Typische Anwendungen sind die Diagnose von unklaren Bauchschmerzen und chronischem Durchfall. Auch sonstige Beschwerden wie Schwindel, Sehstörungen, Mundgeruch. etc., wurden Dank des H2-Tests nach jahrelangem Leid der Patienten endlich die Uhrsache ergründet und somit den Patienten letztendlich zur Beschwerdefreiheit verholfen. Aus diesem Grund gilt der Wasserstoffatemtest schon seit langem als Gold-Standard und sollte in jeder gastroenterologischen Praxis angeboten werden. Aber auch immer mehr Internisten und Kinderärzte führen diesen Test durch.
Da Allergien und Unverträglichkeiten weiter auf dem Vormarsch sind, ist dieser Test besonders bei den Pädiatern unverzichtbar.
Beim Test wird die Konzentration des Wasserstoffes (H2) in der Ausatemluft gemessen. Dieser entsteht durch bakterielle Zersetzung verschiedener Zucker im Dickdarm (Ausnahme: Bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms). Der dabei im Dickdarm entstandene Wasserstoff wird durch das Blut aufgenommen und über die Lunge abgeatmet. Die Menge des entstehenden Wasserstoffes ist zum einen von der Menge der eingenommenen Testsubstanz und zum anderen von der Schwere der Unverträglichkeit abhängig. Von dem in Darm entstehenden Wasserstoffes werden ca. nur 20% über die Lunge abgeatmet.
Zu Diagnostizierung einer Unverträglichkeit erhält der Patient ein „Testmahl“, welches aus dem zu testenden Zucker oder Zuckeralkohol besteht.
Dieses wird in Wasser aufgelöst und dann vom Patienten getrunken. Vorher erfolgt jedoch die Nüchternmessung um den Basalwert zu bestimmen.
Dieser „Trunk“ erreicht zuerst den Dünndarm, in dem in der Regel kaum Bakterien siedeln, so dass hier kein Anstieg der H2-Meßwerte erfolgt. Der im Dünndarm nicht resorbierte Rest des Testmahls erreicht anschließend den Dickdarm (nach ca. ½ – 1 Stunde), wo er dann bakteriell zersetzt wird. Der dabei entstehende Wasserstoff (H2) kann dann wie bereits oben beschrieben, gemessen werden und erlaubt somit eine zuverlässige Diagnosestellung.
Durch Gabe von Lactulose, diese ist nicht resorbierbar, lässt sich die Mund-Zökum-Transitzeit bestimmen. Sobald ein deutlicher H2-Anstieg messbar ist, hat die Testsubstanz den Weg bis in den Dickdarm zurückgelegt und die Messung ist beendet.
Die Messgröße, die detektiert wird ist ppm – parts per million (Teilchen pro Million Teilchen).
Die Wasserstoffmessgeräte sind also in der Lage innerhalb von Sekunden festzustellen, ob sich in einer Million Teilchen 5, 20, 120 oder wie viele auch immer Wasserstoffteilchen befinden.
Der Basal- oder auch Null- bzw. Nüchternwert der Patienten sollte <10ppm H2 sein. Von einem positiven Befund spricht der Mediziner von einem Anstieg (δ) >20ppm über Basalwert.
Um einen Basalwert <10ppm beim Patienten zu ermöglichen sind folgende Dinge unbedingt zu beachten:
- Nüchternzeit min. 12 Stunden – bei verlangsamter Transitzeit kann sogar eine Nüchternzeit von bis zu 16 Stunden nötig sein.
- Nicht rauchen
- Keine körperliche Anstrengung (dabei wird zu viel Wasserstoff abgeatmet)
Die Testdauer und die Häufigkeit, wie oft der Patient in das Gerät pustet ist von der Testsubstanz abhängig.
Folgende Tabelle gibt Ihnen eine Übersicht über die gängigsten Tests und deren ungefähre Dauer:
Fragestellung | Dauer | Messpunkte | Belastungssubstanz |
---|---|---|---|
Unverträglichkeit von Obst | 120 Min. | 15, 30, 60, 90, 120 Minuten | Fruktose |
Unverträglichkeit von Milch(produkten) | Bis zu 180 Min. | 15, 30, 60, 90, 120, (150, 180) Minuten | Lactose |
Unverträglichkeit von Süßigkeiten und Diabetikerprodukten | 120 Min. | 15, 30, 60, 90, 120 Minuten | Sorbit |
Unverträglichkeit von Süßigkeiten und Kaugummis | 120 Min. | 15, 30, 60, 90, 120 Minuten | Xylit |
Fehlbesiedelung des Dünndarms | 60 Min. | 15, 30, 45, 60 Minuten | Glukose |
Bestimmung der Mund – Zökum Transitzeit Fragestellung: Non H2-Producer | Bis zu 240 Min. | 10, 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90, 100,110, 120, (130, 140,150, 160, 170, 180, 190, 200, 210, 220,230, 240) Minuten | Lactulose |
Nahrungsmittelunverträglichkeit | Bis zu 300 Min. | 15, 30, 60, 90, 120,150, 180, (210, 240,270, 300) Minuten | Xylose |
Chronische Diarrhoe | 120 Min. | 15, 30, 60, 90, 120 Minuten | Saccharose |
Der Testablauf kann durch besondere Gegebenheiten beeinflusst werden. Als diese sind entweder falsch positive oder falsch negative bekannt.
- Falsch positive Testergebnisse werden durch eine Fehlbesiedelung ausgelöst. Bei dieser befinden sich Bakterien ungewöhnlicherweise im Dünndarm und zersetzen dort jeden Zucker der den Dünndarm passiert.
- Falsch negative Testergebnisse hingegen lassen auf einen Wasserstoff Non-Responder oder Non-Producer schließen. Es kommt auch bei einer vorliegenden Intoleranz oder Malabsorption zu keinem oder zu einem stark verminderten Wasserstoffanstieg. Der Wasserstoff wird bei diesen Patienten zwar genauso im Dickdarm gebildet, jedoch existieren an gleicher Stelle auch Bakterien, die den entstandenen Wasserstoff sofort wieder zersetzen und somit einen H2-Anstieg, trotz positiven Befund verhindern.
Das Wasserstoffatemtestgerät ist mittlerweile ein kleines, tragbares Diagnosegerät, welches kaum größer als ein Taschenrechner ist.
Früher war ein H2-Testgerät ein Tischgerät mit einer aufwendigen Handhabung. Der Gastro+ Gastrolyzer hat hier im Bereich H2-Atemtestgerät, sowie beim H2-Atemtest neue Maßstäbe gesetzt.
Dank Hilfe des Gastro+ Gastrolyzers ist der Wasserstofftest einfach, schnell, zuverlässig und kostengünstig durchführbar.
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